Die Einführung des Mindestlohnes wurde von vielen Seiten gefeiert. Jeder hat diese Maßnahme begrüßt. Vergessen haben viele aber, dass damit auch eine Erhöhung der Endpreise eintrifft. Besonders hart trifft es die Transportunternehmen, die generell mit einer hohen Mitarbeiter-Fluktuation zu kämpfen haben. Der Mindestlohn führt nicht nur zum Anstieg der Preise, sondern wird auch für die Unternehmen zu einem wahren Bürokratiemonster. Interessant ist auch der Umstand, der der Mindestlohn keine Deutsche Idee war, sondern viel mehr auf Druck anderer EU-Länder erfolgte. Diese sahen ihre Wettbewerbsfähigkeit im Nachteil, solange Deutschland kein Gesetz zum Mindestlohn hatte. Dennoch wächst weiterhin aus einigen EU-Ländern weiterhin der Druck, den deutschen Mindestlohn künftig weiterhin zu erhöhen. Die Hintergründe sind klar. Andere EU-Länder wollen ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Deutschland verbessern.
In fast ganz Europa (22 von 28 Staaten) gibt es ihn mittlerweile. Gebracht hat er wenig. Schlusslicht beim Mindestlohn ist Bulgarien mit umgerechnet 184 Euro brutto pro Monat. In Deutschland beträgt er 1.473 Euro brutto (8,50 pro Stunde. 40 Stunden-Woche*52Arbeitswochen/12 Monate). Wer diesen Betrag als Gesamtheit auf den Monat betrachtet, erkennt, dass es für viele Arbeitgeber zum Problem wird.
Transportbranche vom Mindestlohn stark betroffen
Bürokratisch und finanziell ist der Mindestlohn ein Horror. Viele Speditionen spüren das. Kunden müssen mit höheren Preisen rechnen. Einige Transportunternehmen berechnen bei Anfragen auch verdeckt höhere Laufzeiten bei einem Umzug, um so die Kosten zu kaschieren. Die meisten Kunden merken das nicht. Zudem müssen die genauen Arbeitszeiten der Mitarbeiter festgehalten und archiviert werden. Diese Daten sind über einen Zeitraum von 2 Jahren für Kontrollen zu speichern. Daraus entsteht gerade in der Transportbranche ein unglaublicher bürokratischer Aufwand, der unnötige Kosten verursacht. So wundert es kaum, das viele Unternehmen diese Kosten wieder woanders reinholen müssen. Entweder beim Kunden oder ihren Mitarbeiter. Speditionen weisen in der Regel eine hohe Mitarbeiter-Fluktuation auf. Entsprechend groß ist der Aufwand bei der Archivierung. Der Mindestlohn führt dadurch zu keiner Verbesserung.
Speditionen doppelt betroffen
Der Mindestlohn macht Ärger. Speditionen sind davon häufig in doppeltem Umfang betroffen. So werden in der Transsportbranche viele Minijobber eingesetzt. Auch hier ist mit Beginn des Jahres eine umfangreiche Dokumentationspflicht in Kraft getreten, die zusätzlich neben den normalen Beschäftigten zu erfolgen hat.
Gerade kleinere Speditionen haben in Deutschland tagtäglich zu kämpfen. Der Mindestlohn zwingt sie dazu, die Preise deutlich anzuheben, was erneut zu einem Wettbewerbsnachteil führt. Kunden wählen ein Umzugsunternehmen oftmals nach dem finanziellen Gesichtspunkt, nicht danach, wie gut es tatsächlich ist. Viele große Unternehmen weisen häufig einen günstigen Stundensatz aus, benötigen aber im Endeffekt mehr Zeit als nötig, um so die hohen Zusatzkosten für den Mindestlohn zu kaschieren. Weitere Preiserhöhungen sind nur eine Folge, die das neue Gesetz mit sich bringt. Kleinere Transportunternehmen werden zudem weiter vom Markt verschwinden.